V.l.n.r.: Gerhard Hackl (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied ASMET), Franz Rotter (ASMET-Präsident), Preisträger Lorenz Romaner (Montanuniversität Leoben), Ursula Jakubek (Kaufmännische Vizepräsidentin des FWF), Christof Gattringer (FWF-Präsident).
© FWF/Daniel Novotny

 

Der ASMET-Preis, Österreichs höchstdotierter Forschungspreis im Bereich der Metallforschung, geht an Lorenz Romaner von der Montanuniversität Leoben. Die über den FWF vergebene Auszeichnung der Austrian Society for Metallurgy and Materials (ASMET) in der Höhe von 300.000 Euro ermöglicht es dem Materialwissenschaftler, mit Methoden des maschinellen Lernens die Eigenschaften von Metallen zu verbessern. Seine Forschung eröffnet der Metall- und Technikbranche neue Möglichkeiten – von der Herstellung bis zum Recycling. 

In seinem preisgekrönten Forschungsprojekt untersucht Lorenz Romaner neue Wege, um mit Methoden der künstlichen Intelligenz die Eigenschaften von Metallen besser simulieren zu können. Es sind Forschungen mit enormem Rechenaufwand, einzelne Rechnungen können Supercomputer ganze Tage lang beschäftigen. Ziel ist die Beschreibung des Verhaltens von Metallen, speziell der Vorgänge in den inneren Strukturen, an den Korngrenzen. Das Forschungsgebiet der Metallurgie hat große Relevanz für alle Branchen, die mit Metall und elektronischen Elementen arbeiten, wie etwa die Metallhersteller, die Automobilindustrie, Chemiekonzerne oder auch Recyclinghöfe. Doch die Komplexität der Rechnungen stellt bislang ein Hindernis dar. Der ASMET-Preis bietet Lorenz Romaner nun die Möglichkeit, dieses Problem mit Methoden des maschinellen Lernens zu umschiffen. So können aufwendige physikalische Rechnungen ersetzt und Fehler in den Simulationen korrigiert werden.

Lorenz Romaner (Montanuniversität Leoben), ausgezeichnet mit dem ASMET-Förderpreis, erforscht neue Ansätze, um mit Methoden des maschinellen Lernens die Eigenschaften von Metallen zu verbessern. © FWF/Daniel Novotny

Lorenz Romaner (Montanuniversität Leoben), ausgezeichnet mit dem ASMET-Förderpreis, erforscht neue Ansätze, um mit Methoden des maschinellen Lernens die Eigenschaften von Metallen zu verbessern.
© FWF/Daniel Novotny

„Ich freue mich sehr über das nun finanzierte Projekt, weil es so möglich wird, neue Wege in der Metallforschung zu entdecken“, so ASMET-Preisträger Lorenz Romaner. „Im Prinzip setzen wir die Vorteile des Maschinenlernens im Bereich atomarer Rechnungen ein. Wir betreten hier wissenschaftliches Neuland, erste Ergebnisse sind sehr vielversprechend“, konkretisiert er.

„Ich darf Lorenz Romaner im Namen der ASMET sehr herzlich zur Auszeichnung gratulieren. Es freut uns sehr, Spitzenforscher wie ihn fördern zu können. Um das hohe technologische Niveau auch in Zukunft halten zu können, ist Forschung und Entwicklung mehr als notwendig“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und ASMET-Präsident. 

„Die Kooperation mit der ASMET oder auch die alpha+ Stiftung des FWF sind für den Auf- und Ausbau einer philanthropischen Kultur im Bereich Wissenschaft und Forschung in Österreich enorm wichtig. Ich danke der ASMET für ihr Vertrauen in den FWF und wünsche dem Preisträger Lorenz Romaner viel Erfolg“, so FWF-Präsident Christof Gattringer. „Mit seinem Forschungsprojekt bildet er die wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen ganze Branchen und Industriefelder aufbauen. Es sind Pionier:innen wie Lorenz Romaner, die in ihrem Forschungsfeld Neues ausprobieren und so im Idealfall weitreichende Innovationen ermöglichen“, so Gattringer abschließend. 

ASMET-Preisträger Lorenz Romaner

Lorenz Romaner studierte Physik in Graz und ist seit 2020 Professor für Metallurgie an der Montanuniversität Leoben. Er interessiert sich für die computergestützte Beschreibung und Simulation von Materialien, um ihre elektronischen, magnetischen oder mechanischen Eigenschaften zu beschreiben. Das Projekt „Hybride Modellierung der Korngrenzensegregation“ wird durch den ASMET-Forschungspreis mit 300.000 Euro finanziert. 

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt von Lorenz Romaner finden Sie im scilog-Magazin online unter: https://scilog.fwf.ac.at/natur-technik/15635/wenn-metalle-sproede-wie-glas-werden

ASMET-Forschungspreis

Der Preis wird vom Verein der metallerzeugenden und -verarbeitenden Industrie (ASMET) gestiftet und in Kooperation mit dem FWF seit 2017 vergeben. Mit dem Förderpreis motiviert die ASMET exzellente Wissenschaftler:innen im Bereich der Metallforschung, zukunftsweisende Forschungsprojekte beim FWF einzureichen. Projekte, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität vom Kuratorium des FWF zur Förderung vorgeschlagen werden, aber über den von der ASMET finanzieren Förderpreis hinausgehen, werden vom FWF in weiterer Folge gefördert.

Quelle: https://www.fwf.ac.at/de/news-presse/news/nachricht/nid/20220331