Der vom Verein der metallerzeugenden und -verarbeitenden Industrie ASMET gestiftete und in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF vergebene “ASMET-Preis” ist am Dienstag in Wien erstmals verliehen worden.
Statement
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„Der Standort Österreich nimmt international eine führende Rolle in der Werkstoffindustrie ein. Um diese Position zu stärken und auch in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir insbesondere beim Thema der Grundlagenforschung ansetzen und so Wissen „mit langer Halbwertszeit“ generieren.
Daher hat die ASMET – The Austrian Society for Metallurgy and Materials 300.000 Euro gestiftet und gemeinsam mit dem FWF im Februar 2016 die Ausschreibung des „ASMET-Preis“ für ein Grundlagenforschungsprojekt, das sich im Speziellen mit Metallen und ihrem Potenzial für disruptive Innovation auseinandersetzt, gestartet. Im Rahmen unserer Ausschreibung wurden mehrere hochqualitative Themenstellungen und Projekte eingereicht, die von internationalen Gutachterinnen und Gutachtern bewertet wurden. Ich freue mich sehr, dass daraus sogar zwei Projekte als besonders förderungswürdig anerkannt wurden, und der FWF das zweite Projekt ebenfalls mit einer Summe von rund 300.000 unterstützt. Der Preisträgerin Maria Cecilia Poletti vom Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik an der Technischen Universität Graz und den Preisträgern David Holec vom Lehrstuhl für Metallkunde und metallische Werkstoffe an der Montanuniversität Leoben und Jürgen Spitaler vom Materials Center Leoben (MCL) gratuliere ich sehr herzlich. Ich freue mich außerdem mitzuteilen, dass die |
Statement
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Stiftungsvereinbarungen sind für den FWF zentrale Instrumente, um das Förderungssystem in Österreich im Bereich der Grundlagenforschung noch robuster aufzustellen. Die Kooperation mit ASMET ist aus diesem Grund für den FWF von zentraler Bedeutung. Gerade durch ihre Nähe zur Wirtschaft hat die ASMET-Kooperation darüber hinaus auch eine Vorreiterrolle für zukünftige, weitere Stiftungsvereinbarungen.
Es freut mich ganz besonders, dass wir im ersten Jahr der ASMET-Preisvergabe nicht nur zwei Preisträger, sondern auch eine Projektleiterin fördern dürfen. Ich darf beiden Preisträgern viel Erfolg bei der Durchführung ihrer Projekte wünschen. Die Ankündigung der ASMET, auch 2018/19 wieder eine Ausschreibung über den FWF machen zu wollen, ist ein enorm wichtiges Signal: nicht nur für die Grundlagenforschung im Bereich der Metallforschung an sich, sondern auch in Bezug auf unsere erfolgreiche Zusammenarbeit. Ich möchte daher bei dieser Gelegenheit dem Vorstand der ASMET ganz herzlich für das Vertrauen danken, das dem FWF auch in Zukunft entgegengebracht wird. Mittelfristig plant der FWF den Aufbau einer FWF-Stiftung. Bereits jetzt werden über insgesamt vier Stiftungsvereinbarungen jährlich rund 1,6 Millionen Euro an Projekte vergeben. Hier möchte der FWF weiter eine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen und für potenzielle Stifter ein attraktives und hochprofessionelles Setting bieten. |
Preisträgerin
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Das seitens ASMET geförderte Projekt von Maria Cecilia Poletti beschäftigt sich mit dem Thema „Fließinstabilitäten und -lokalisierungen in Legierungen“. Inhalt ihres Projekts sind Titan- und Aluminium- Legierungen.Maria Poletti will eine vollständige und genaue Analyse von Fließlokalisierungen um damit ein neues Kriterium, welches auf experimentellen Daten, einfachen Fließmodellen sowie auf irreversibler Thermodynamik basiert, entwickeln. Das neue Kriterium kann im Erfolgsfall ihres Projekts herangezogen werden, um industrielle Prozesse zu optimieren. Im vergangenen Dezember wurde Maria Poletti auch ein Christian Doppler Forschungslabor für thermomechanische Bearbeitung von nicht Eisen Legierungen genehmigt und sie kann damit eine beachtenswerte Arbeitsgruppe zu diesem Thema in den nächsten Jahren führen. |
Preisträger
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Diese Arbeitsgruppe, unterstützt vom FWF, geht auf eine Stiftungsprofessur „Atomistisches Modellieren“ von voestalpine, Plansee und Pankl an der Montanuniversität zurück und ist spezialisiert auf die Vorhersage von Materialeigenschaften unter Verwendung von Ab-initio-Methoden. Diese Methoden berechnen Materialeigenschaften allein aufgrund fundamentaler physikalischer Gleichungen, ohne dass dafür experimentelle Parameter notwendig wären.
Im Rahmen ihres FWF -Projekts wird ein TiAl+Mo Modellsystem untersucht. Das Ergebnis der Arbeit soll ein komplexes Modell sein, das zur quantitativen Vorhersage von Martensit- und Ordnungsumwandlungen im Ti-Al-Mo Modellsystem fähig ist. |
Die ASMET – Austrian Society for Metallurgy and Materials
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Der Verein umfasst 1.150 persönliche Mitglieder und über 100 Firmenmitglieder mit rund 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Insgesamt erwirtschaften die ASMET-Mitgliedsbetriebe einen jährlichen Gesamtumsatz von rund 43 Mrd. Euro, mit einer Exportquote von rund 90 Prozent. Mehr als 1.000 Forscherinnen und Forscher arbeiten in ASMET-Mitgliedbetrieben an innovativen Zukunftstechnologien der Werkstoffindustrie. |
FWF Der Wissenschaftsfonds
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Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Die Förderungstätigkeit des FWF konzentriert sich auf den Gewinn, die Erweiterung sowie die Vertiefung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der FWF behandelt alle Wissenschaftsdisziplinen gleich, Förderungen werden nach dem Wettbewerbsprinzip durch internationale Begutachtung ausschließlich anhand ihrer wissenschaftlichen Qualität entschieden. |
Rückfragehinweis:
DI Dr. Bruno Hribernik
Geschäftsführer ASMET (The Austrian Society for Metallurgy and Materials)
+43-664 110 10 10
bruno.hribernik@voestalpine.com
Marc Seumenicht
Abteilungsleiter, Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation, FWF
+43-1 505 67 40 – 8111
marc.seumenicht@fwf.ac.at