Der Anlagenbauer aus Bruck an der Mur entwickelt und baut eine Anlage zur Behandlung von Flüssigstahl für den deutschen Stahlkonzern Thyssen Krupp.

Der steirische Anlagenbauer Inteco erwirtschaftete zuletzt rund 90 Millionen € Umsatz, 90 Prozent davon im Ausland. / Bild: Inteco

Der steirische Anlagenbauer Inteco erwirtschaftete zuletzt rund 90 Millionen € Umsatz, 90 Prozent davon im Ausland. / Bild: Inteco

Graz. “Es ist der größte Einzelauftrag der Firmengeschichte”, sagt Harald Holzgruber, Geschäftsführer der Inteco-Gruppe. Der steirische Anlagenbauer mit Sitz in Bruck an der Mur wird für die Thyssen Krupp Steel Europa AG einen Doppelpfannenofen planen und liefern. Errichtet wird dieser in Duisburg Beeckerwerth, ausgerichtet ist der Ofen auf die Behandlung von 260 Tonnen Flüssigstahl.

Das Auftragsvolumen liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich, genauer ins Detail wollte Holzgruber, dessen Unternehmen 2015 90 Millionen € Umsatz erwirtschaftet hat, nicht gehen.

Den Zuschlag bekam Inteco im März dieses Jahres. “Wir haben mit der Arbeit sofort gestartet, ein erstes Kick-off-Meeting mit dem Kunden hat schon stattgefunden”, so Holzgruber. Bau und Montage in Deutschland sollen im Herbst 2017 stattfinden, in der zweiten Jahreshälfte soll der Doppelpfannenofen in Betrieb gehen.

Inteco wurde 1973 von Holzgrubers Vater als Beratungsunternehmen für die Stahlindustrie gegründet, Holzgruber selbst hat das Familienunternehmen 1998 übernommen, zuvor war er bei der Voest Alpine Stahl Donawitz tätig. In Österreich beschäftigt man knapp 200 Mitarbeiter, weltweit sind es, mit Standorten unter anderen in Frankreich, Brasilien, USA sowie Indien, insgesamt rund 370 Mitarbeiter. Die Exportquote liegt bei 90 Prozent.

“Unser Hauptmarkt ist Europa, wir sind ein europäisches Unternehmen”, sagt Holzgruber im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt. Allein der österreichische Markt wäre zu klein. “Wir konzentrieren uns auf Anlagen und Technologien für Flüssigstahlbehandlung.” Zudem konzentriert man sich in der Forschung und Entwicklung auf die Entwicklung von Technologien, die die Stahlherstellung energieeffizienter ermöglichen sollen. Seit Ende 2014 laufen mehrere Projekte mit dem Ziel, 30 Prozent an Energie einzusparen. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Elektro-Lichtbogen-Ofen, da er in der Stahlproduktion einer der energiestärksten Komponenten ist.

Harte Arbeit, Mut und Glück

Zu den Kunden der Inteco-Gruppe zählen die obersteirische Breitenfeld AG, die Voestalpine sowie die Deutschen Edelstahlwerke und die Saarstahl AG. In diesem Kunden-bzw. Auftragsportfolio liegt für Holzgruber einer der Gründe für den Zuschlag von Thyssen Krupp. “Für uns war es die erste Einladung von Thyssen Krupp zu einer Ausschreibung.” Dass man den Auftrag dann gleich erhalten habe, sei eine Kombination aus harter Arbeit, Mut und Glück gewesen.

Der steirische Anlagenbauer Inteco erwirtschaftete zuletzt rund 90 Millionen € Umsatz, 90 Prozent davon im Ausland.

Quelle: WirtschaftsBlatt